Saunaboden: Welcher Bodenbelag für meine Sauna?

Felix Ellenberger

Einleitung

Der Saunaboden ist ein oft vernachlässigtes, aber sehr wichtiges Element der Sauna. Denn dieser kann einen erheblichen Einfluss auf den Komfort, die Ästhetik und sogar die Sicherheit haben. Damit du den richtigen Boden für deine Sauna findest, geben wir dir in diesem Beitrag eine Übersicht über die verschiedenen Arten.  Die Anforderungen an das Material sind hoch, Denn die Wechselwirkung zwischen der Wärme im Betrieb und der Kälte im Ruhezustand kann die Materialien stark belasten. Zudem sind andere Faktoren wie Hygiene und Reinigung nicht zu vernachlässigen. Ebenso kann ein Saunaofen die Wahl des Bodens beeinträchtigen.

Die Bedeutung des Saunabodens

Der Saunaboden ist mehr als nur eine Fläche zum Drauftreten. Er beeinflusst die Wärmeisolierung, die sonst vom kalten Boden geschluckt wird und zu einem unterragenden Erlebnis führen kann. Nebenher ist der Boden auch ein prägendes Element der Ästhetik. Wenn du in einer Sauna stehst, wirst du vielleicht nicht direkt sehen, wie der Boden aussieht, aber es direkt bemerken, wenn er fehlt. Daher ist es entscheidend, die verschiedenen Bodenbeläge zu verstehen und ihre Vor- und Nachteile abzuwägen.

Verschiedene Optionen für Saunaböden

Die Frage „Welcher Fußboden ist der beste für eine Sauna?“ kann sich also nur beantworten lassen, wenn wir uns die verschiedenen Böden einmal genau anschauen. Darunter sind Holz, Fliesen, Vinyl, Stein und Kork die beliebtesten Optionen.

Holzboden – der Klassiker

Wenn du an eine Sauna und ihren Boden denkst, kommt dir vermutlich zuerst Holz als geeignetes Material in den Sinn. Der natürliche Rohstoff ist wie geschaffen für die Sauna. Die geringe Wärmeleitfähigkeit hat sich schon auf den Bänken bewährt und sorgt selbst bei einer heißen Sauna für ein angenehmes Auftreten. Zudem rutscht man selten auf Holz aus, was die Sicherheit ein wenig erhöht. Darüber hinaus bietet es einen passenden Abschluss für das Aussehen der Sauna, da ein traditioneller, hölzernerer Look entsteht und der Boden für eine warme Atmosphäre sorgt.

Bei Holz gibt es verschiedene Dinge zu beachten. Nach dem Saunagang muss das Holz gut trocknen, damit es nicht fault. Zudem solltest du eine Holzsorte auswählen, die weder splittert noch harzt. Dafür eignen sich besonders die nordische Fichte, die Rotzeder oder die Espe.

Wenn du einen Saunaofen benutzt, achte auf den Standort. Holz ist bekannterweise nicht feuerfest und kann unansehnliche Brandspuren vom Ofen bekommen.

Fliesenboden – der Traditionelle

Fliesen sind schon im antiken Rom als Bodenbelag für Saunen verwendet worden und sind bis heute in Benutzung. Dank ihrer kostengünstigen Anschaffung und einer hohen Widerstandsfähigkeit haben sie sich über den Lauf der Zeit gehalten. Das Material ist darüber hinaus auch einfach in der Pflege. Nach jedem Saunagang kann die Fliese entspannt abgewischt werden.

Die Fliese kann allerdings ausschließlich als Bodenbelag verwendet werden, da die aufsteigende Wärme eine Anbringung an der Wand unmöglich macht. Zudem ist es einfach, auf den Fliesen auszurutschen, da die Nässe des Wasserdampfs und des Schweißes nicht abläuft.

Die moderne Herangehensweise ist es, die Fliese mit Holzelementen zu kombinieren. Dabei bildet die Fliese die Grundlage, auf der dann ein sogenannter Geh- oder Stehbelag montiert wird. Dieser lässt sich für eine Reinigung einfach entfernen und bietet dir die Vorteile beider Materialien.

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Vinylboden – der Moderne

Der neuste Schrei – nicht nur beim normalen Boden, sondern auch beim Saunaboden – ist der Vinylboden, auch PVC genannt. Und das zu Recht: Der Boden ist in vielen Varianten und Farben erhältlich und kann individuell angepasst werden. Darüber hinaus bietet er eine hohe Rutsch- und Wasserfestigkeit sowie eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Wärme, Feuchtigkeit und Sturzschaden. Das Verlegen ist relativ unkompliziert und der Boden kann mit fast allen Materialien kombiniert werden.

Dabei gibt es auch keine großen Nachteile. Die Vinylböden sind ein absoluter Bestseller und erobern immer mehr den Markt. Die Natürlichkeit, die Holz oder Stein mit sich bringen, wird Vinyl nicht erreichen. Dafür glänzt Vinyl in beinahe allen anderen Kategorien.

Dabei solltest du beachten, dass nicht jeder Vinylboden für eine Sauna geeignet ist. Das Modell muss feuchtraumgeeignet und hitzebeständig sein, damit es den Anforderung der Sauna statthalten kann. Am besten eignet sich dafür Rigid Vinyl, der mit seiner Formstabilität diese Herausforderungen meistert.

Natursteinboden – der Robuste

Ein Steinboden, oder besser, ein Teppich aus Steinen, ist ein kostenintensiver Boden, der allerdings zu den robustesten Böden zählt. Einmal verlegt, passiert nichts mehr mit dem Boden. Ein Steinteppich hat dabei eine massierende und angenehme Art, wenn man auftritt. Dank der Geschlossenheit des Steines ist der Boden auch trittwarm. Ein weiterer Vorteil ist die einfache Pflege. Einmal absaugen und der Dreck ist weg. Kein Material bietet so eine Stabilität und Rutschfestigkeit wie der Stein.

Der Nachteil des Steins liegt in seiner Ästhetik. Der Steinteppich weist nur bedingt Varianten auf und sticht in jedem Fall hervor, da der Kontrast zum Holz stark auffällt. Auch Natursteine sind nicht zu empfehlen, da diese zu sehr aufheizen und unangenehm für die Füße werden können. Der bewährteste Saunastein ist dabei noch der Granit.

Korkboden – der Unscheinbare

Korkböden sind dank ihrer Natürlichkeit auch ein beliebtes Material für die Auskleidung des Bodens. Dank ihrer guten Isolierung und einem warmen Fußgefühl wird Kork häufiger genutzt. Auch in Punkto Sicherheit macht Kork eine gute Figur. Er ist absolut rutschfest und nicht so stark entzündlich wie Holz.

Dabei ist zu beachten, dass Kork dazu tendiert, Feuchtigkeit sehr gut aufzunehmen, was in der Sauna negativ ausfallen kann. Achte deswegen darauf, den Kork gründlich zu trocknen nach jeder Benutzung, da ansonsten Schimmel anfallen kann.

Die Auswahl des richtigen Bodens – Außensauna

Es gibt kein Richtig oder Falsch in dem Sinne, da jeder unterschiedliche Vorstellung von Ästhetik hat und auf andere Dinge achtet. Die einen möchten lieber etwas Einfaches in der Reinigung, die anderen wollen gerne eine gutaussehende Sauna und reinigen dafür häufiger. Der einzige Einwand, den man hier bringen könnte, ist der Standort. Viele Saunen werden indoor genutzt und bieten daher die volle Auswahl an Materialien an.

Bei einer Außensauna gilt es, das Klima noch zu berücksichtigen. Temperaturen und Luftfeuchtigkeit sind eine ständige Herausforderung für die Sauna. Des Weiteren sind Niederschläge, Sonne, Schnee und Frost allgegenwärtig. Eine Außensauna ist davon stark betroffen.

Das Material, welches am besten für den Outdoor-Einsatz geschaffen ist, ist Holz. Seine herausragende Wärmespeicherung und das schnelle Aufwärmen machen dieses Material wie geschaffen für einen Einsatz im Freien.

Andere Materialien sind weniger geeignet und beispielsweise Stein verzögert die Aufwärmzeit vor dem Saunagang immens. Kork wird bei Regen sehr anfällig gegenüber der Feuchtigkeit im Außenbereich bei Regen und Tau und ist daher auch nicht zu empfehlen.

Dämmung der Sauna

Um eine Sauna richtig zu dämmen, sodass die Wärme im Raum gut zirkuliert, braucht es eine gute Isolierung. Mit dem Boden hast du bereits einen großen Teil des Wärmeverlusts reduziert – kannst diesen aber noch abdichten, sodass da noch weniger Wärme entweichen kann. Dafür gibt es verschiedene Dämmstoffe.

Der Klassiker ist wohl die Mineralwolle, die eine überaus gute Wärmeleitfähigkeit hat und nicht nur feuerfest, sondern auch noch wasserabweisend ist.

Solltest du Kork bereits als Boden verwenden, hast du mit der Isolierung eigentlich keine Probleme mehr. Kork eignet sich herausragend für eine Isolierung und reduziert nebenbei auch noch den Schall.

Infrarotsauna

Infrarotsaunen werden in der Regel immer mit ihrem eignen Boden geliefert, denn diese Saunen sind äußerst komplex in der Abstimmung der einzelnen Teile. Häufig handelt es sich um Holz, da dieses keine Nachteile wegen des fehlenden Wasserdampfes hat.

Pflege und Wartung

Die regelmäßige Pflege und Wartung deines Saunabodens sind entscheidend, um seine Schönheit und Funktionalität zu erhalten. Reinige ihn regelmäßig und verwende dabei geeignete Reinigungsmittel. Je nach Beschaffenheit des Materials sollte eine Reinigung jede Woche beziehungsweise nach jedem Saunagang erfolgen.

Fazit

Der richtige Bodenbelag unterstützt nicht nur den Saunagang, sondern tut auch viel für das richtige Aussehen. Welches für deinen Fall am geeignetsten ist, musst du für dich anhand des Beitrages selbst entscheiden. Es gibt kein Richtig und kein Falsch.

FAQs

1. Welcher Bodenbelag ist am besten für eine private Sauna?

Der Holzboden sticht am meisten hervor. Nicht nur ergänzt er die natürliche Optik am besten, er ist auch ein hitzebeständiges und feuchtraumgeeignetes Material. Dies lässt ihn zum absoluten Bestseller werden. Doch auch Rigid Vinyl kann in manchen Kategorien – gerade was die Auswahl an Designs angeht – glänzen.

2. Wie oft sollte der Saunaboden gereinigt werden?

Das ist abhängig vom Material und der Frequenz der Besuche. Eine generelle Reinigung empfiehlt sich bei einer starken Benutzung nach jedem Gang, auch wenn es nur einmal darüberwischen ist. Gründlichere Reinigungen sollte man trotzdem zusätzlich regelmäßig durchführen.

3. Sind alle Bodenbeläge für Saunen wasserdicht?

Ja, wenn sie als für den Feuchtraum ausgewiesen sind, beziehungsweise hitzefest sind.

4. Kann ich den Bodenbelag meiner Sauna selbst installieren?

An sich stellt eine eigene Montage kein Problem dar. Dies kann dir, wenn es richtig gemacht wurde, eine Menge Geld ersparen. Die Anleitung sollte dabei jedoch genau befolgt werden, damit der Saunagang nicht durch eine falsche Montage gehindert wird.

5. Gibt es spezielle Bodenbeläge für Infrarotsaunen?

Im Prinzip ja, aber da eine Infrarotkabine anders funktioniert als eine klassische Sauna, ist der Boden schon mitgeliefert.