Gartenbank selber bauen: ein persönliches Projekt

Felix Ellenberger

Einleitung

Der Garten ist ein Ort, an dem die Menschen sich schon lange zurückziehen, um abzuschalten und sich zu erholen. Ob nun der puristische Garten oder ein gut gepflegter, beide bieten genug Raum für einen Platz zum Verweilen und Entspannen. Dabei liegt es nah, eine Bank an diesem Ort zu errichten.

Dieser Artikel begleitet dich Schritt für Schritt durch das Projekt, von der ersten Idee bis zur fertigen Gartenbank. Es ist ein Vorhaben, das nicht nur Spaß macht, sondern auch viel Raum für Kreativität bietet.

Warum eine Gartenbank selber bauen?

Das Selberbauen bietet zahlreiche Vorteile. Du kannst die Bank genau an deinen Garten und deine Bedürfnisse anpassen. Zudem ist es eine Gelegenheit, deine handwerklichen Fähigkeiten zu entwickeln oder bestehende zu verbessern. Außerdem ist es oft günstiger als der Kauf einer fertigen Bank und am Ende steht ein Unikat im Garten, auf das du stolz sein kannst. Plus, die Zufriedenheit, etwas mit eigenen Händen erschaffen zu haben, ist unbezahlbar.

Was du benötigst, bevor du beginnst

Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Du brauchst nicht nur Werkzeuge und Materialien, sondern auch eine klare Vorstellung von deinem Projekt – dazu später mehr. Eine Zeichnung oder Skizze mit Maßen hilft dir, den Überblick zu behalten und dient als Leitfaden während des Baus.

Planung deiner Gartenbank

Die Planungsphase ist entscheidend. Überlege dir, wie die Bank aussehen, wo sie stehen und welchen Zweck sie erfüllen soll.

Bevor du mit dem Bau beginnst, mache dir Gedanken über den Standort und die Funktion deiner Gartenbank. Eine Bank unter einem Baum kann zum Beispiel einen schattigen Platz im Sommer bieten, während eine Bank mit Blick auf einen Teich oder eine Blumenwiese dir erlaubt, die Schönheit deines Gartens in vollen Zügen zu genießen. Überlege auch, ob die Bank ganzjährig draußen stehen soll oder ob du sie im Winter einlagerst, um sie vor Witterungseinflüssen zu schützen. Diese Entscheidungen beeinflussen die Wahl der Materialien und die Konstruktion.

Verschiedene Arten von Gartenbänken 

Von der klassischen Gartenbank aus Holz über moderne Metallkonstruktionen bis hin zu kreativen Palettenmöbeln – die Möglichkeiten sind nahezu grenzenlos. Lass dich von bestehenden Designs inspirieren oder entwerfe etwas völlig Neues. Denke auch über funktionale Dekorationen nach, wie Stauraum unter der Sitzfläche oder integrierte Pflanzkübel.

Dabei kannst du auch immer die Gegebenheiten deines Gartens nutzen. Eine Bank, die in einer Steinwand implementiert wird, oder auch eine hängende Sitzbank sind beliebte Varianten. Für eine naturnahe und puristische Optik kannst du auch direkt Baumstämme oder große Äste als Sitzfläche oder Stütze verwenden. Diese Materialien fügen sich nahtlos in den Garten ein und schaffen eine rustikale Atmosphäre.

Natürlich kann eine Gartenbank auch für Kinder gestaltet werden. In bunten Farben und mit verschiedener Deko können die Kinder auch beim Spielen viel Spaß damit haben.

Gartenbank im Garten

Materialauswahl

Die Auswahl des Materials hat großen Einfluss auf Aussehen, Haltbarkeit und Pflegeaufwand der Gartenbank. Holz ist natürlich und warm, benötigt aber regelmäßige Pflege. Gerade Lärche, Douglasie, Thermoesche oder auch Bangkirai sind wie geschaffen für ein solches Projekt: Sie sind wetterbeständig und splittern wenig, sodass du dich auch lange an deiner Bank erfreuen kannst. Metall ist robust und wetterfest, kann aber kühl wirken. Recycelte Materialien sind umweltfreundlich und bieten oft einzigartige Gestaltungsmöglichkeiten.

Neben der bereits erwähnten Holz- und Metallwahl gibt es weitere Materialien, die für den Bau einer Gartenbank infrage kommen. Recyceltes Kunststoffholz, wie WPC, ist eine umweltfreundliche Alternative, welche die Optik von Holz mit der Wetterbeständigkeit von Kunststoff verbindet. Stein oder Beton stellen eine dauerhafte, wenn auch weniger bewegliche Lösung dar, die besonders gut in naturnahe Gartengestaltungen passt.

Schritt – für – Schritt – Anleitung für eine Paletten – Bank

 

  1. Entwurf und Maße: Jedes gute Projekt beginnt mit einer Planung. Zeichne einen detaillierten Plan deiner Bank mit allen Maßen auf. Wenn du Europaletten verwendest, hast du immer die Maße 120 x 80 x 14,5 cm. Eine beliebte Variante besteht aus zwei Paletten, die aufeinander stehen und einer großen Palette, die als Rückenlehne besteht.
  2. Planung: Steht der Entwurf, ist es an der Zeit, sich an die Planung zu machen. Paletten sind in verschiedenen Varianten erhältlich: geschliffen und lackiert, unbehandelt und gebraucht. Geschliffene Paletten sind etwas teuer im Ankauf, allerdings ersparst du dir das Abschleifen und eine eventuelle Lackierung. Bei gebrauchten oder unbehandelten Paletten ist Abschleifen Pflicht.
  3. Behandlung der Materialien: Die Behandlung ist essenziell für eine sichere und entspannte Nutzung. Dafür schleifst du die Palette gegebenenfalls vorher ab. Zuerst gehst du mit grobem Schleifpapier über das Holz und rundest gleichzeitig die Ecken ein wenig ab. Anschließend nimmst du einen Multischleifer, um das Abschleifen zu vollenden. (Wichtig: Trage eine Sicherheitsbrille und einen Atemschutz, damit der Holzstaub nicht in deine Lunge gerät.)
  4. Das Holz kann nach dem Abschleifen jetzt gestrichen werden. Um die Bank später vor Wind, Wetter und auch Schädlingen zu schützen, ist es empfehlenswert, eine Imprägnier – Grundierung zu verwenden. Nach dem Trocknen kannst du Holzschutzfarbe oder Lasur aufbringen. Dabei steht dir das gesamte Spektrum der Farben zur Verfügung.
  5. Zusammenbau: Nachdem die Farbe getrocknet ist, beginnt der Zusammenbau. Folge dabei deinem Entwurf. Eine einfache Bank für zwei Personen lässt sich aus drei Paletten zusammenschrauben. Stelle zunächst zwei Paletten aufeinander. Diese können mit Schrauben an der Seite befestigt werden, halten aber auch ohne eine Befestigung. Anschließend stellst du eine Palette, die als Rückenlehne dient, quer an die Sitzfläche. Die Rückenlehne muss mit Schrauben an jeder Palette befestigt werden. Nimm dazu einen Akku – Bohrschrauber, der stark genug ist, um die Schrauben durch das Holz zu bringen.

Tipp: Schrauben halten besser, wenn sie quer durch eine massive Holzschicht gebohrt werden.

Damit ist das Grundgerüst schon abgeschlossen. Für Erweiterungen sind nur weitere Paletten erforderlich und können jederzeit angebracht werden. Wenn du Armstütze haben möchtest, musst du die Europalette mit einer Stichsäge zuschneiden und anschließend befestigen.

Finish und Schutzbehandlung: Ein gutes Finish schützt das Material und verleiht deiner Bank ein schönes Aussehen. Wähle ein Produkt, das zum Material und zum Standort der Bank passt. Eine Schutzlasur ist am Anfang und am Ende der Gartensaison erforderlich, damit die Farbe nicht verblasst und das Holz nicht angegriffen wird.

Dekoration und Platzierung

Eine Gartenbank kommt erst mit der richtigen Dekoration und Platzierung voll zur Geltung. Kissen, Polster und Accessoires machen sie gemütlicher und einladender. Gerade in der Planung hast du die Chance, die Bank an dich anzupassen: Integrierte Becherhalter sind im Sommer eine willkommene Unterstützung, eine Beinablage lässt dich mehr entspannen und ein Dach kann dich vor Sonne und Regen gleichermaßen schützen. Überlege dir, wo die Bank den besten Platz in deinem Garten findet, um sowohl praktisch als auch ästhetisch zu überzeugen. Für sonnenbegeisterte Menschen findet sich im Süden den ganzen Tag die Sonne. Solltest du nur morgens ein bisschen die Sonne genießen wollen, so ist der Osten die richtige Wahl. Für die schönen Abendstunden solltest du deine Bank gen Westen ausrichten, um die letzten Sonnenstrahlen einzufangen.

Design und Individualisierung

Bei der Gestaltung deiner Gartenbank sind kaum Grenzen gesetzt. Du kannst sie mit persönlichen Elementen wie Gravuren, einem integrierten Tischchen zwischen den Sitzflächen oder speziellen Verzierungen individualisieren. Auch die Form und Größe können variieren: Von langen, geraden Bänken, die mehreren Personen Platz bieten, bis hin zu kleinen romantischen Sitzgelegenheiten für versteckte Gartenecken.

Eine beliebte Variante ist die Kombination aus Bank und einem oder mehreren Pflanzgefäßen, bei der die Enden der Bank als Behälter für Blumen oder Kräuter dienen. Solche Designs sind nicht nur praktisch, sondern auch ästhetisch ansprechend und sorgen dafür, dass die Bank sich harmonisch in das Gartenbild einfügt. Hier findest du einige kreative Ideen, um eine Gartenbank selber zu bauen.

Wartung und Pflege

Um die Langlebigkeit deiner Gartenbank zu gewährleisten, ist die richtige Pflege entscheidend. Holzbänke sollten zwei bis drei Mal pro Jahr nachbehandelt werden, um sie vor Feuchtigkeit und UV-Strahlung zu schützen. Dadurch erhältst du das Aussehen und die Beschaffenheit des Holzes.

Insbesondere am Anfang und am Ende der Gartensaison sollten Gartenbänke gereinigt werden. Dazu eignet sich eine einfache Seifenlauge aus Naturseife. Verwende kein Mikrofasertuch für die Reinigung, da dieses dem Holz Öle entzieht.

Metallbänke können von Zeit zu Zeit eine Kontrolle der Lackierung benötigen, um Rostbildung vorzubeugen. Kunststoff- und Recyclingmaterialien sind in der Regel pflegeleicht und benötigen lediglich eine regelmäßige Reinigung mit Wasser und mildem Reinigungsmittel.

Fazit

Eine selbstgebaute Gartenbank ist mehr als nur eine Sitzgelegenheit; sie ist ein Ausdruck deiner Kreativität und deines persönlichen Stils. Mit den richtigen Materialien, Werkzeugen und einer guten Planung kannst du ein Möbelstück erschaffen, das nicht nur funktional, sondern auch ein Highlight in deinem Garten ist. Egal, ob du eine einfache Holzbank oder ein aufwendiges Designobjekt anstrebst, der Bau einer eigenen Gartenbank ist ein lohnendes Projekt, das dir und deinen Lieben Freude bereiten wird.

FAQ

  1. Wie lange dauert es, eine Gartenbank zu bauen?

Das hängt von der Komplexität des Projekts und deinem handwerklichen Geschick ab. Plane für ein einfaches Projekt mindestens ein Wochenende ein. Am besten erledigst du die Bohrarbeiten mit jemandem zusammen. Das erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern es reduziert auch den Zeitaufwand.

 

  1. Wie mache ich meine Gartenbank aus Holz wetterfest?

Die richtige Behandlung des Materials ist entscheidend. Holz sollte mit einem wetterfesten Lack oder einer Lasur behandelt werden, Metall mit einem Rostschutz. Gerade Holzarten der Dauerhaftigkeitsklasse 5, wie Laubholz (Birke, Buche, Esche), werden als nicht wetterfest eingestuft.

 

  1. Kann ich jede Art von Holz für eine Gartenbank verwenden?

Grundsätzlich ja, aber einige Holzarten eignen sich besser als andere. Harthölzer wie Teak oder Eiche sind besonders wetterbeständig. Achte dabei immer auf die Dauerhaftigkeitsklasse des Holzes.

 

  1. Brauche ich eine Baugenehmigung für eine Gartenbank?

In den meisten Fällen nicht, aber es kann Ausnahmen geben, besonders bei großen oder fest verankerten Konstruktionen. Im Zweifelsfall solltest du dich bei deiner Gemeinde erkundigen.

 

  1. Wie lange hält eine Gartenbank?

Das Material spielt bei der Frage eine entscheidende Rolle. Holz wird in verschiedene Dauerhaftigkeitsklassen unterteilt, die von 1–5 reichen. Die Klasse 1, also Teakholz und Thermoesche, hält bis zu 25 Jahre ohne Probleme. Während Klasse 5, also Ahorn und Birke, bis zu 5 Jahren halten kann.

Bei Metall und Stein hält sich eine Gartenbank ein halbes Leben lang und mit der richtigen Pflege auch noch länger.

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