Die richtige Saunabelüftung

Sabrina Landherr

Der regelmäßige Besuch einer Sauna garantiert viele Vorteile für deine Gesundheit und dein Wohlbefinden. Beim Saunieren wird deine Durchblutung verbessert und der Haut Feuchtigkeit gespendet. Giftstoffe, die dem Körper schaden, können durch einen Saunabesuch einfach ausgeschwitzt werden. Zudem wird das Immunsystem gestärkt, Muskelverspannungen können gelindert und Muskelkater vorgebeugt werden. Um von all diesen Vorteilen zu profitieren zu können, solltest du über eine eigene Sauna im Garten oder im Innenraum nachdenken. Eine Sauna im eigenen Heim stellt deinen persönlichen Rückzugsort dar. Bei der Planung deiner Sauna solltest du die richtige Belüftung berücksichtigen. Diese ist wichtig, da nur eine passende Lüftung und die daraus resultierende Luftzirkulation das gewünschte Saunaklima ermöglichen. In diesem Beitrag stellen wir dir die verschiedenen Belüftungsmethoden und deren Vor- und Nachteile vor.

 

Allgemeines zur Saunabelüftung

 

Vor allem bei einer Innensauna ist die Belüftung besonders wichtig. Die Aufgabe der Saunalüftung während des Saunagangs ist die ordentliche Luftzirkulation. Durch diese wird Frischluft und somit Sauerstoff in die Saunakabine zugeführt.

Zwischen den Saunagängen wird die verbrauchte Luft gemeinsam mit der überschüssigen Luftfeuchtigkeit abgeführt. Frischluft und Sauerstoff müssen für jeden Saunagang neu hinzugefügt werden.

 

Anordnung der Sauna-Lüftung

Was bewirken Zuluft und Abluft in der Sauna und wo sind die jeweiligen Positionen? Geht die Saunaabluft nach oben oder unten? Und von wo kommt die Zuluft her? Im Folgenden klären wir diese Fragen.

 

Zuluft – Belüftung der Sauna

Die Zuluft sorgt für die Zufuhr der Frischluft. Die sauerstoffreiche Zuluft stammt meistens aus dem Vorraum der Sauna. Während des Schwitzvorgangs müssen die Türen und Fenster der Sauna geschlossen bleiben, damit keine Wärme entweichen kann. Viele Bausätze haben schon einen vorgesehenen Lüftungsschlitz für die Zuluft, dieser liegt meistens unter der Tür oder nahe des Saunaofens. Dadurch kann der Ofen die frische Luft direkt erwärmen. Die erwärmte Luft steigt nach oben, kühlt am Körper ab und sinkt wieder zu Boden.

 

Abluft – Entlüftung der Sauna

Von der Sauna geht die Abluft nach draußen. Die Abluft der Sauna wird meistens über einen Schieberegler auf der anderen Seite der Kabine geregelt, gegenüber von der Zuluft. Der Lüftungsschieber hilft dabei, dass die Öffnung der Abluft vergrößert und verkleinert wird. Die Abluftöffnung soll mindestens 50 cm über dem Boden und 80 cm unterhalb der Decke liegen. Je weiter unten diese ist, desto weniger Wärmeverluste entstehen.

 

Luftzirkulation in der Sauna

Wenn Be- und Entlüftung korrekt funktionieren, führt das zur Luftzirkulation, die für das optimale Saunaklima benötigt wird. Die Frischluft kommt unter dem Saunaofen in das Innere der Saunakabine. Im Ofen wird die Luft erwärmt, wodurch sie, so wie die Luftfeuchtigkeit, in die Höhe steigt. Wenn sie oben angekommen ist, kühlt die Luft wieder ab, sinkt an der Wand hinunter und tritt durch die Abluftöffnung aus.

 

Saunabelüftung berechnen – Zuluft-/Abluft-Querschnitt

In der Anleitung einer Sauna findet man häufig die Maße des Querschnitts für die Zu- und Abluft. Es bietet sich an, zu Beginn einen größeren Querschnitt zu wählen, als in der Anleitung angegeben ist. Nachträglich kann man mit einem Schieber arbeiten, falls der Querschnitt verringert werden muss. Der Schieber soll dann so weit verschoben werden, bis die Sauna das optimale Klima erreicht hat.

 

Belüftung während der Pausen

In der Pause zwischen den Saunagängen muss die Saunakabine durchgelüftet werden. Dadurch wird in der Sauna die Temperatur gesenkt, zudem wird ihr frische Luft zugeführt. Hierbei sollen alle Fenster und Türen geöffnet werden. Beim nächsten Saunagang erfolgt eine erneute Heizphase.

 

Richtige Saunabelüftung für jeden Standort – innen und außen

 

Gartensauna

 

Eine Außensauna hat Türen und Fenster, sodass jederzeit frische Luft in die Gartensauna gelassen werden kann, was deren Belüftung erleichtert. Handelt es sich um eine Outdoorsauna, so kann ein Netz oder ein Gitter vor den Lufteinlass eingebaut werden, um zu verhindern, dass kleine Tiere oder Insekten in die Sauna hineinkommen. Zudem kann man sich zwischen einer Gartensauna mit Vorraum oder ohne entscheiden.

Eine Fasssauna stellt nicht nur ein zusätzliches Designelement im Garten dar, die spezielle Form bietet eine ausgezeichnete Luftzirkulation, da der Luftstrom gleichmäßig rotieren kann, ohne von Ecken im Saunaraum gestört zu werden.

 

Innensauna

 

Da eine Innensauna innerhalb eines Raumes im Haus installiert wird, gelangt Frischluft nur über die Lüftung in die Sauna. Der ausgesuchte Raum muss diesbezüglich trocken, ausreichend beheizbar und gut zu lüften sein.

Der Einbau einer Kellersauna ist möglich, jedoch muss hierbei die Lüftung in den Kellerräumen besonders sorgfältig im Voraus geplant werden, damit kein Schimmel entstehen kann.

 

 

Belüftungssysteme

Das richtige Belüftungssystem regelt das Saunaklima. Die Luftströmung in der Sauna bestimmt die Luftfeuchtigkeit und das Temperaturgefälle. Die Saunabelüftung bewirkt, dass überschüssige Feuchtigkeit beseitigt und frische Luft zirkuliert wird. Um eine optimale Luftzufuhr zu gewährleisten, solltest du die Luft in der Sauna innerhalb einer Stunde bis zu achtmal austauschen.

 

Natürliche Saunalüftung

Besteht die Sauna aus massiven Holzbohlen, die aus einem Holz mit geringen Harzanteil bestehen, so entsteht in der Sauna ein Unterdruck. Dadurch kann die Frischluft von außen in die Zellstruktur des Holzes gelangen, verbrauchte Luft hingegen nach außen entweichen. Eine Massivholzsauna wird auf eine natürliche sowie hygienische Art be- und entlüftet, wodurch keine zusätzliche Energie genutzt werden muss.

 

Manuelle Saunalüftung über Lüftungsschieber

Eine Systemsauna besteht aus Wandelementen, die nur noch zusammengesteckt werden müssen. Diese Elementsauna ist in der Regel mit einem Lüftungsschlitz ausgestattet, der unter der Tür oder in der Nähe des Ofens liegt, wodurch die Frischluft heraustritt. Der Sauna-Lüftungsschieber liegt gegenüber davon und steuert das Entlüften der Sauna. Auch Fenster dienen dem Be- und Entlüften, die meistens gegenüber voneinander an der Sauna angebracht sind. Dadurch kann zwischendurch schnell gelüftet werden.

 

Einfache Konvektion: von unten nach oben

 

Diese einfache Methode der Belüftung der Sauna garantiert einen stabilen Luftaustausch. Hierbei muss beachtet werden, dass die Zu- und Abluft aus demselben Raum kommen müssen. Die kalte Zuluft wird unter dem Saunaofen am Boden angebracht, gegenüber davon wird die Abluft unterhalb der Decke installiert.

Der Nachteil dieser Art der Lüftung ist die große Temperaturdifferenz zwischen dem Boden und der Decke. Liegt man auf der oberen Bank, so erreicht die Temperatur am Kopf bis zu 90 °C, wohingegen die Temperatur an den Füßen auf der unteren Bank nur etwa 45 °C erreicht.

 

Einfache Konvektion: von unten zur Mitte

 

Bei dieser Belüftung ist die Abluft in der Sauna niedriger eingesetzt, wodurch eine gleichmäßige Verteilung der Wärme garantiert wird. Diese Methode findet sich häufig bei fertigen Saunabausätzen vor. Die Differenz der Temperaturen liegt somit zwischen den Bänken niedriger als bei der oben genannten Methode.

Dieses Belüftungssystem kann jedoch zu einem Luftstau im oberen Bereich der Sauna führen. Die Konvektion ist, abhängig von der Personenanzahl, nicht sehr stark, wodurch der Luftstrom abreißen kann.

 

Fortgeschrittene Konvektion mit doppelter Abluft

 

 

Diese Belüftungsmethode ist eine Kombination aus den beiden vorhergehenden Methoden. Die Zuluft unter dem Ofen ist immer geöffnet. Die Abluft in der Sauna erfolgt über zwei verstellbare Lüftungsschiebe, welche 15–20 cm unter der Decke sowie direkt unterhalb der oberen Bankreihe angebracht werden. Nur der obere Lüftungsschieber kümmert sich um die Wärme, wohingegen der untere stets an der gleichen Position bleibt.

Durch die Lüftungsschieber lässt sich der Luftstrom individuell anpassen und die Temperatur gleichmäßig in der Sauna verteilen. Auch hier müssen Zu- und Abluft wieder aus demselben Raum kommen. Der weiter oben liegende Lüftungsschieber wird halb so weit geöffnet wie der untere. Soll die Temperatur auf den unteren Bänken niedriger sein als auf den oberen Bänken, muss der obere Lüftungsschieber weiter geöffnet werden. Für die maximale Temperatur muss der obere Schieber vollständig geschlossen werden.

Bei der Konvektion können Störfaktoren auftreten, dazu zählen die Platzierung, Größe der Lüftung und des Ofens, Hindernisse sowie Druckunterschiede zwischen Zuluft und Abluft in der Sauna, die den Luftstrom beeinflussen. Den größten Einfluss auf die Temperaturdifferenz zwischen Boden und Decke hat die Platzierung der Zu- und Abluft.

 

Abluft, verstärkt durch Kamineffekt

 

Diese Belüftungsmethode wird häufig in professionellen Saunen und im kommerziellen Bereich genutzt. Die Abluft wird unter der ersten Bankreihe platziert. Dadurch wird die Luft gleichmäßig verteilt und die Temperatur erreicht in der gesamten Sauna eine geregelte Temperatur. Damit dieses System ohne Probleme funktioniert ist ein Sog erforderlich, der über eine Art Schornstein geleitet wird. Die heiße Luft steigt über den Kamin auf und erzeugt dadurch ein Vakuum, was zu einem staken Luftstrom führt. Steigt die Saunatemperatur an, so wird auch dieser stärker.

Bei der Konstruktion dieses Belüftungssystems ist zu beachten, dass diese von einem Profi ausgeführt werden muss, da der Einbau viel Erfahrung bedarf. Baut man diese Lüftungssystem in seine Sauna, so bietet es sich an, einen extra Lüftungsschieber am oberen Ende des Schornsteins hinzuzufügen, damit keine Einschränkungen im Luftstrom entstehen.

 

Automatische Saunalüftung

 

In einer öffentlichen Sauna sorgen spezielle Lüfter für das Be- und Entlüften. Dieses Belüftungssystem ist ausschließlich für elektrische Saunen möglich, da diese nicht von einem Konvektionsstrom abhängig sind. Die Zuluft liegt einmal in und einmal direkt unter der Decke, wodurch im oberen Bereich der Sauna ein optimales Raumklima herrscht. Der Temperaturgradient ist bei dieser Methode besonders gering. Ein elektrischer Lüfter ist bei dieser Belüftungsmethode notwendig, damit ein Luftstrom zustande kommen und die Feuchtigkeit schneller entweichen kann.

Solch ein Automatik-Lüfter kann auch in einer privaten Sauna montiert werden. Hierbei sollte im besten Fall ein Fachmann zugezogen werden, wenn man selbst nicht über die Fachkenntnis verfügt. Der Lüfter muss automatisch öffnen und schließen, ohne dass dabei ein störender Luftzug entstehen kann. Ein Elektro-Saunalüfter verursacht zusätzliche Kosten und muss regelmäßig gewartet werden. Die Geräusche können ebenfalls die ruhige Atmosphäre stören, die in einer Sauna wünschenswert ist.

 

Welches Belüftungssystem ist die richtige Wahl?

Der wichtigste Aspekt, der beachtet werden muss, ist die Luftzirkulation. Zu- und Abluft müssen ideal platziert sein. Diese können entweder beide aus dem Innenraum oder dem Außenbereich kommen, aber nicht aus entgegengesetzten Bereichen, da sonst der Luftstrom unterbrochen werden könnte. Auch die Größe des Lufteinlasses soll berücksichtigt werden, die abhängig von der Saunagröße ist. Bedenke nach dem Einbau deiner Sauna darauf, die Saunaregeln zum richtigen Saunieren zu beachten. Werte deine Sauna für das ultimative Wohlfühlerlebnis mit passendem Saunazubehör auf.