Strom im Gartenhaus: Was du über die Installation wissen musst

Lea Beschorner

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Warum Strom im Gartenhaus? 

Das eigene Gartenhaus wird längst nicht mehr nur als Abstellraum für Rasenmäher und Werkzeuge genutzt. Immer mehr Menschen machen aus ihrem Gartenhaus einen Hobbyraum oder sogar ein kleines Büro. Doch egal ob Werkstatt oder Homeoffice – mit einem Anschluss an das Stromnetz erweitern sich die Nutzungsmöglichkeiten deines Gartenhauses. Mit einer fachgerechten Installation kannst du dein Gartenhaus mit Licht, Wärme oder anderen zusätzlichen Funktionen bereichern. Wir zeigen dir, worauf du achten musst, welche Möglichkeiten es gibt und wie du dein Gartenhaus sicher und zukunftsfähig mit Energie versorgst.

Erste Überlegungen: Planung ist alles 

Bevor du mit der Installation beginnst, solltest du dir einige grundlegende Fragen stellen: 

  • Wofür möchtest du das Gartenhaus nutzen? Je nachdem, ob du nur Licht und ein paar Steckdosen benötigst oder komplexere Anforderungen wie Heizgeräte oder eine kleine Küche hast, unterscheidet sich der Installationsaufwand erheblich. 
  • Wie groß ist die Entfernung zum Hausanschluss? Der Weg der Stromleitung und mögliche Hindernisse (wie Beete oder Wege) beeinflussen die Verlegung. 
  • Möchtest du dein Gartenhaus dauerhaft oder nur saisonal nutzen? Davon hängt ab, ob zusätzliche Maßnahmen wie eine winterfeste Isolierung notwendig sind. 

In unserem Magazin findest du viele inspirierende Beiträge rund ums Thema Gartenhaus und wie man es nutzen kann. Schau gern vorbei!

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Stromversorgungen: die Möglichkeiten im Überblick

Es gibt verschiedene Wege, Strom in dein Gartenhaus zu bringen.  

Direkter Anschluss an das Hausnetz  

Die sicherste und zuverlässigste Methode ist der Anschluss an das bestehende Hausnetz. Hierbei wird meist ein Erdkabel (z.B. NYY-J) vom Hausanschlusskasten bis ins Gartenhaus verlegt. Dabei solltest du folgende Dinge beachten: 

  • Erdkabel in einer Tiefe von mindestens 60 cm verlegen, um es vor Beschädigungen zu schützen.
  • Leerrohre verwenden, um spätere Nachinstallationen zu erleichtern. 
  • Absicherung durch einen eigenen Stromkreis mit Fehlerstrom-Schutzschalter (FI) und Leitungsschutzschalter (LS) im Gartenhaus. 

Hinweis: Führe Elektroarbeiten am hauseigenen Stromnetz nie allein durch, sondern lasse dies von einer Fachkraft erledigen! 

Solarbetriebene Lösungen 

Für Gartenhäuser ohne Anschluss ans Stromnetz bieten sich auch solarbetriebene Systeme an. Diese liefern ausreichend Energie für Beleuchtung, kleinere Ladegeräte oder eine Teichpumpe.  

Die Vorteile 

  • Unabhängigkeit vom Netzstrom 
  • Einfache Installation 
  • Umweltfreundliche Energiegewinnung 

Hinweis: Bei höherem Energieverbrauch (z.B. bei Heizlüftern oder großen Maschinen) stoßen Solaranlagen schnell an ihre Grenzen. 

Mobile Lösungen  

Für gelegentliche Stromnutzung gibt es auch mobile Optionen wie Stromgeneratoren oder tragbare Powerstations. Diese Lösungen sind flexibel, jedoch nicht für eine dauerhafte Stromversorgung geeignet. 

Sicherheit hat oberste Priorität 

Strom im Gartenhaus ist nur dann ein echter Gewinn, wenn er sicher installiert ist. Daher musst du unbedingt folgende Dinge beachten: 

  • Fehlerstrom-Schutzschalter (FI) installieren, um Personenschäden zu vermeiden. 
  • Wetterfeste Installationen verwenden – Schalter und Steckdosen sollten mindestens Schutzart IP44 besitzen. 
  • Kabel und Leitungen für Außenbereich geeignet auswählen. 
  • Korrekte Absicherung der Stromkreise einplanen, um Überlastungen zu verhindern. 

Am sichersten ist es, die Planung und Durchführung einem professionellen Elektriker zu überlassen.  

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Zukunftsorientiert denken: smarte Gartenhäuser

Mit der richtigen Strominstallation kannst du dein Gartenhaus auch „smart“ machen. Smarte Steckdosen, intelligente Beleuchtungssysteme oder sogar eine kleine Alarmanlage lassen sich problemlos integrieren. Mit Apps steuerst du Licht, Temperatur oder Musik bequem vom Smartphone aus – für noch mehr Komfort und Sicherheit.

Checkliste: Die 5 wichtigsten Schritte zur Strominstallation im Gartenhaus

  • Nutzung festlegen: Bestimme, welche Geräte du betreiben möchtest (Licht, Werkzeuge, Heizung etc.) 
  • Strombedarf ermitteln: Berechne die notwendige Leistung, um die Kabelquerschnitte und Absicherungen richtig zu wählen. 
  • Leitung planen: Wähle geeignete Erdkabel und lege den Verlauf unter Berücksichtigung der Mindestverlegetiefe (60 cm) fest. 
  • Sicherheit einhalten: Installiere FI-Schutzschalter, wetterfeste Steckdosen (IP44) und geeignete Sicherungen. 
  • Fachgerechte Installation: Beauftrage eine Fachkraft für Elektrotechnik, um Sicherheit, Normenkonformität und Langlebigkeit zu gewährleisten. 

Fazit

Strom im Gartenhaus eröffnet dir neue Möglichkeiten der Nutzung. Ob zum Arbeiten, Feiern oder Entspannen – mit einer Stromversorgung kannst du Licht, Wärme und Energie in dein Gartenhaus bringen.  

Unser Tipp: Setze auf Qualität und professionelle Unterstützung.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Muss ich eine Baugenehmigung für die Strominstallation im Gartenhaus beantragen?

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In der Regel nicht für die Stromverlegung selbst – aber je nach Größe und Nutzung des Gartenhauses kann eine Baugenehmigung erforderlich sein. Informiere dich bei deinem zuständigen Bauamt.

Darf ich das Erdkabel selbst verlegen?

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Ja, das Verlegen des Kabels im Erdreich (z.B. das Ausheben des Grabens) darfst du selbst übernehmen. Den Anschluss an das Stromnetz muss jedoch eine Elektrofachkraft durchführen.

Wie tief muss das Erdkabel liegen?

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Mindestens 60 cm tief. Über befahrbaren Flächen (z.B. Einfahrten) sind 80 cm empfohlen.

Welche Kabeltypen eignen sich für den Außenbereich?

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Für den direkten Erdeinbau wird meist NYY-J empfohlen. Für flexible Verbindungen kommen H07RN-F-Gummikabel zum Einsatz. 

Was kostet die Strominstallation ungefähr?

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Je nach Aufwand, Entfernung und Ausstattung solltest du mit 1.000 bis 3.000 Euro rechnen. Solarsets sind günstiger, bieten aber weniger Leistung.

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