Gefälle beim Terrassenbau berechnen: So funktioniert’s

Lea Beschorner

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Beim Terrassenbau ist es wichtig, ein Gefälle mit einzuplanen, damit Regenwasser problemlos abfließen kann. In diesem Beitrag erfährst du, wie du die Neigung mit entsprechenden Formeln richtig berechnest. 

Warum braucht eine Terrasse ein Gefälle?

Eine Terrasse im Freien ist ständig Wind und Wetter ausgesetzt. Durch Niederschläge (Regen, Tau, Hagel, Schnee) kann die Terrasse Schäden davontragen. Wenn sich Wasser ansammelt, begünstigt dies das Wachstum von Pilzen und Algen. Damit das nicht passiert, braucht die Terrasse ein Gefälle. Bei einer leicht geneigten Terrassenoberfläche läuft das Wasser schnell ab und die gesamte Terrassenkonstruktion kann besser trocknen.  

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Welches Gefälle ist empfehlenswert für die Terrasse?

Für Terrassen aus Materialien wie Beton, Natursteinplatten oder Feinsteinzeug empfiehlt sich ein Gefälle von 2–2,5 %, bei Natursteinpflaster 3 %. 

Wie sollte das Gefälle ausgerichtet sein?

Die Ausrichtung des Gefälles hängt vom Terrassenbelag ab. Dieser kann den Abfluss des Wassers nämlich entweder begünstigen oder behindern. Idealerweise ist das Gefälle so angelegt, dass das Wasser vom Haus wegfließt.  

  • Bei Holzterrassen sollte das Gefälle entlang der Dielen ausgerichtet sein. 
  • Bei Terrassenbelag mit Fugen läuft das Wasser in den Fugen ab. 

 

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Gefälle berechnen – so geht’s! 

Das Gefälle zeugt dir den Grad einer Neigung an. Für die Berechnung dieses Wertes benötigst du Angaben zur Strecke und zum Höhenunterschied der Fläche. 

Gefälle in Prozent % 

Für die Berechnung des Gefälles in Prozent benötigst du folgende Gleichung: 

Höhendifferenz (cm) / Länge der Strecke (cm) = Gefälle  

Multiplizierst du diesen Wert mit 100, erhältst du das Gefälle.  

Rechenbeispiel

Länge der Terrasse = 500 cm  

Höhenunterschied zwischen Punkt A und Punkt B = 10 cm  

Rechnung: 10:500 = 0,02  

Multipliziert mit 100 ergibt sich ein Gefälle von 2 %. 

Neigungswinkel in Grad ° 

Da die Berechnung des Gefälles in Grad etwas komplizierter ist und einen Taschenrechner mit Arcustangens-Funktion erfordert, geben wir dir hier eine Übersicht von Umrechnungen:  

Neigung in Grad
Gefälle in Prozent 
1,8 %
8,8 %
10°
17,6 %
15°
26,8 %
20°
36,4 %
25°
46,6 %
30°
57,7 %
35°
70,0 %
40°
83,9 %
45°
100 %

Auf dem Taschenrechner findest du die Funktion zur Berechnung als sog. Tan-1. 

Neigungswinkel = tan-1 (Höhendifferenz in cm : Strecke in cm) 

Gefälle beim Terrassenbau ermitteln

Schritt 1: Vorbereitungen 

Lege zunächst Werkzeuge und Materialien parat: 

  • Holzpflöcke/Schnurnägel 
  • Schnüre zum Spannen  
  • Hammer 
  • Maßband 
  • Bleistift/Kreide 
  • Wasserwaage

 

Schritt 2: Pflöcke einschlagen und Schnur platzieren 

Steht die Planung deiner Terrasse, schlägst du an den jeweiligen Ecken vier Pflöcke in den Boden. Platziere zwei Pflöcke (1) dort, wo die Terrasse ans Haus anschließt, und zwei Pflöcke (2) am anderen Ende der Terrasse, die nicht ans Haus grenzt.  

Entlang der Schnur, die die Pflöcke am Haus (1) und am anderen Ende der Terrasse (2) verbindet, richtest du das Gefälle später aus. Markiere dann am ersten Pflock (1) die endgültige Höhe der Terrassenkonstruktion und befestige auf dieser Höhe die Schnur.  

 

Schritt 3: Höhe übertragen 

Übertrage die Höhe vom ersten Pflock (1) auf den anderen Pflock (1), indem du die Schnur zwischen die Pflöcke spannst. Hier solltest du unbedingt eine Wasserwaage zu Hilfe nehmen, um die Schnur exakt in die Waage zu bringen.  

Befestige nun die Schnur am zweiten Pflock (1) und markiere den Pflock an der Stelle waagerecht mit einem Bleistift. 

 

Schritt 4: Gefälle ermitteln 

Um nun das Gefälle zu ermitteln, musst du die Schnur an den anderen Pflöcken (2) nach unten versetzen.  

Soll dein Gefälle 2 % betragen, misst du pro Meter Tiefe 2 cm nach unten und markierst diese Stelle. Ist deine Terrasse 3 m tief, zeichnest du also 6 cm tiefer die Markierung.  

(Rechnung: 3 x 2 = 6; Pro Meter Tiefe, also 3, gehst du 2 cm nach unten, also insgesamt 6 cm) 

Das Gleiche machst du auch beim anderen Pflock (2). Wenn das erledigt ist, ziehe die Schnur an der endgültigen Position fest. Die gespannte Schnur repräsentiert nun die Gesamthöhe deines Terrassenbelags inkl. Gefälle. 

Fehlerquellen bei der Berechnung  

  • Unebener Grund: Ob der Boden an allen Messstellen gerade ist, kannst du mithilfe einer Wasserwaage überprüfen. Ein unebener Boden verfälscht das Ergebnis und sollte ausgeglichen oder abgetragen werden.  
  • Nicht sachgemäße Umsetzung: Wenn du deine Terrasse ohne professionelle Hilfe baust, prüfe regelmäßig, ob dein Gefälle wie geplant ausfällt.  
  • Fehlerhafte Planung: Vor der Umsetzung solltest du dein errechnetes Ergebnis überprüfen. Plane sorgfältig und lasse dich notfalls von Profis beraten.  

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie berechne ich ein Gefälle?

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Gefälle in Prozent: 

Für die Berechnung des Gefälles in Prozent benötigst du folgende Gleichung: 

Höhendifferenz (cm) / Länge der Strecke (cm) = Gefälle  

Multiplizierst du diesen Wert mit 100, erhältst du das Gefälle. 

 

Gefälle in Grad: 

Die Berechnung des Gefälles in Grad ist etwas komplizierter und erfordert einen Taschenrechner mit Arcustangens-Funktion. Auf dem Taschenrechner findest du die Funktion zur Berechnung als sog. Tan-1. 

Neigungswinkel = tan-1 (Höhendifferenz in cm : Strecke in cm) 

Wofür brauche ich ein Gefälle?

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Beim Terrassenbau ist es notwendig, ein Gefälle zu berechnen, damit Regenwasser vernünftig abfließen kann. Es gibt aber noch einige andere Projekte, bei denen ein Gefälle gebraucht wird. Zum Beispiel: 

  • Rollstuhlrampen 
  • Pools 
  • Dachkonstruktionen 
  • Dachrinnen 
  • Fundamente 

Warum ist ein Gefälle wichtig?

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Ein Gefälle beim Terrassenbau ist wichtig, damit sich zum Beispiel Regenwasser nicht staut, und so die Unterkonstruktion deiner Terrasse beschädigt. Das Wasser muss problemlos abfließen können, daher wird ein Gefälle benötigt.  

Wie viel cm Gefälle pro Meter sind notwendig?

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Soll dein Gefälle 2 % betragen, misst du pro Meter Tiefe 2 cm nach unten. Bei einer Terrassentiefe von 3 m entspricht das also 6 cm.  

Das Gefälle variiert je nach Bauvorhaben. Für Terrassenüberdachungen musst du beispielsweise 3 % Gefälle einplanen, während Dachrinnen nur ein Gefälle von ca. 0,5 % benötigen.  

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