Der Traum von der eigenen Wellnessoase – gerade jetzt wichtiger denn je. Stell dir vor: Nach einem langen Arbeitstag einfach die Tür schließen, die Wärme genießen und den Stress ausschwitzen. Wenn du eine Sauna zu Hause planen möchtest, stehst du aber vor einer entscheidenden Frage, die über Erfolg oder Misserfolg deines Projekts entscheidet: Wo soll die Sauna im Haus aufgestellt werden?
Die Wahl des Standorts ist die wichtigste Grundlage für dein Projekt. Es geht nicht nur darum, wo sie am schönsten aussieht, sondern vor allem, wo sie technisch umsetzbar und im Alltag praktisch ist. Dieser Ratgeber hilft dir, die drei beliebtesten Standorte – Keller, Bad und Wohnraum – zu vergleichen und die typischen technischen Hürden zu meistern.
Warum eine eigene Sauna? Mehr als nur ein Luxus
Kurz gesagt: Eine Heimsauna ist eine Investition in deine Lebensqualität. Regelmäßiges Saunieren kann das Immunsystem stärken, die Muskelentspannung fördern und den Schlaf verbessern. Sie wird zum sozialen Treffpunkt für die Familie oder zu deinem ganz persönlichen Rückzugsort. Eine gut geplante Sauna steigert den Wert deiner Immobilie und spart langfristig teure Spa-Besuche.

Die Grundlage: Technische Voraussetzungen, die JEDER Sauna-Standort braucht
Bevor wir über Räume sprechen, müssen wir über die Technik reden. Egal wo du deine Heimsauna planen willst, diese vier Punkte sind nicht verhandelbar. Deine Sauna zu Hause einbauen, ist einfacher, wenn diese Basics stimmen.
1. Der Stromanschluss
Das Herzstück deiner Sauna ist der Ofen. Die meisten finnischen Saunaöfen (ab ca. 4 kW) benötigen einen 400-Volt-Starkstromanschluss. Ein normaler 230-Volt-Anschluss, wie bei deiner Kaffeemaschine, reicht hier nicht aus – außer bei kleinen Plug-and-Play Modellen.
- Für dich bedeutet das: Du brauchst einen Elektriker. Dieser muss prüfen, ob ein entsprechender Anschluss an deinem Wunschort vorhanden ist oder dorthin verlegt werden kann.
Ausnahme: Plug-and-Play-Saunen oder die meisten Infrarotkabinen, die oft mit 230 V auskommen.
2. Die Be- und Entlüftung
Das ist der wichtigste Punkt, um Schimmel und Bauschäden zu vermeiden. Eine Sauna „atmet“. Sie braucht:
- Zuluft: Frische Luft (oft von unten, z. B. unter dem Ofen), damit der Ofen richtig heizen kann und du gut atmen kannst.
- Abluft: Feuchte, verbrauchte Luft (oft diagonal gegenüber, oben), die aus der Kabine und idealerweise ganz aus dem Haus geleitet wird.
Planst du die Lüftung nicht korrekt, drückst du die feucht-warme Luft in die Bausubstanz deines Hauses. Das kann zu langfristigen Schäden und Kosten führen!
Wenn du dich über die Belüftung einer Sauna weiter informieren willst, dann schau hier in unserem Beitrag “Die richtige Saunabelüftung” nach.
3. Platzbedarf & Deckenhöhe
Du brauchst nicht nur Platz für die Kabine selbst. Beim Thema Sauna für zu Hause Platzbedarf solltest du unbedingt den zusätzlichen Sicherheitsabstand von etwa 5 – 10 cm zu Wänden und Decke einplanen, um eine optimale Montage und Luftzirkulation zu gewährleisten.
- Mindesthöhe: Die Deckenhöhe des Raumes ist kritisch. Unter 2,10 Meter wird es kaum machbar. Ideal sind mindestens 2,20 bis 2,30 Meter, damit die Luft über der Sauna zirkulieren kann und sich kein Hitzestau bildet.
Wird es bei dir Zuhause mit der Decke zu eng für eine Sauna? – Kein Problem, bei uns findest du auch Saunen für niedrige Räume.
4. Tragfähigkeit des Bodens
Eine massive Elementsauna, ein schwerer Ofen mit Steinen und 2–3 Personen – da kommt einiges an Gewicht zusammen. Auf einem alten Holzdielenboden im Altbau kann das kritisch werden. Ein Estrich im Keller oder Bad ist hingegen die weitaus bessere Lösung.

Standort-Check: Die 3 besten Plätze für deine Heimsauna
Wenn die Basics geklärt sind, geht’s an die Standortwahl.
Die Sauna im Keller
Der Keller ist der Klassiker für den qualitätsbewussten Genießer, der Platz hat und eine echte Wellnessoase, abgetrennt vom Alltagsstress, sucht.
Vorteile:
- Ruhe: Meist der ruhigste Ort im Haus.
- Platz: Oft ist hier am meisten Fläche vorhanden, um auch einen Ruheraum oder eine Dusche direkt daneben zu planen.
- Boden: Der Estrichboden ist ideal tragfähig und unempfindlich.
Herausforderungen & technische Lösungen:
Das große Thema hier ist die Feuchtigkeit. Du musst unbedingt bei einer Sauna im Keller Schimmel vermeiden.
- Problem: Sauna – Keller – Feuchtigkeit. Keller sind von Natur aus kühler und oft leicht feucht. Eine Sauna bringt zusätzliche Wärme und Feuchtigkeit in den Raum. Trifft diese warme Luft auf kalte Kellerwände, kondensiert das Wasser – die optimale Grundlage für Schimmel.
- Lösung: Wie Sauna im Keller belüften? Eine Sauna im Keller ohne Fenster ist machbar, aber nur mit einem guten Lüftungskonzept. Die Abluft der Sauna darf nicht einfach in den Kellerraum geblasen werden. Sie muss aktiv nach draußen geführt werden, z. B. durch eine Bohrung in der Außenwand oder durch den Anschluss an einen freien Lüftungsschacht. Gleichzeitig muss der Kellerraum selbst regelmäßig gelüftet werden.
Die Sauna im Badezimmer
Die praktischste Lösung und oft die erste Wahl für jeden, der kurze Wege und preisbewusste Ansätze schätzt.
Vorteile:
- Synergie: Die Dusche zur Abkühlung ist bereits vorhanden.
- Oberflächen: Der Raum ist bereits auf Feuchtigkeit ausgelegt (Fliesen, dichte Fugen).
- Lüftung: Ein Fenster oder eine Badlüftung ist meist schon vorhanden.
Herausforderungen & technische Lösungen:
Im Bad sind das Hauptthema der Platz und die doppelte Feuchtigkeitsbelastung.
- 1. Problem: Platzbedarf Sauna im Badezimmer: Viele Bäder sind klein. Hier sind clevere Lösungen für eine kleine Badezimmer-Sauna gefragt (z. B. Eckmodelle, schmale Kabinen oder Maßanfertigungen).
- 2. Problem: Sauna im Bad – Lüftung: Jetzt hast du zwei Feuchtigkeitsquellen, Dusche und Sauna. Wenn das Badfenster nach dem Saunagang nicht geöffnet wird (Stoßlüften), hat Schimmel es noch einfacher, Fuß zu fassen. Ein vorhandener schwacher Badlüfter reicht oft nicht aus. Hier ist ggfs. ein stärkerer, feuchtigkeitsgesteuerter Lüfter nötig.
Alternative: Wenn der Starkstrom fehlt oder der Platz knapp ist, ist die Infrarotkabine statt Sauna im Bad oder eine kleine Plug-and-Play-Sauna eine gute Alternative. Sie benötigt meist nur 230 V und produziert trockene Wärme, was das Lüftungsthema stark vereinfacht.
Sauna im Gästezimmer oder Wohnraum
Eine Sauna im „toten“ Gästezimmer oder sogar im Schlafzimmer? Das ist eine moderne Lösung für Designliebhaber oder wenn Keller und Bad aus welchen Gründen auch immer ausscheiden.
Vorteile:
- Raumnutzung: Ein selten genutztes Gäste- oder Arbeitszimmer wird aufgewertet.
- Design: Moderne Saunakabinen sind optisch ein Highlight und können wie ein Möbelstück in den Wohnraum integriert werden.
Herausforderungen & technische Lösungen:
Hier geht es um Komfort und den Schutz der Bausubstanz.
- 1. Problem: Ist eine Sauna im Schlafzimmer laut? Da musst du ehrlich zu dir selbst sein: Ist eine Sauna im Schlafzimmer gesund für deinen Schlaf? Ein Saunaofen „knistert“ beim Aufheizen, das Steuergerät klickt, und ein eventueller Lüfter surrt leise. Zudem riechen das Holz und die Aufgüsse intensiv. Was im Keller als Wellness-Duft gilt, kann im Schlafzimmer stören. Ein Gäste- oder Hobbyraum ist oft die bessere Wahl.
- 2. Problem: Welche Dämmung bei Sauna im Wohnraum? Die Saunakabine selbst ist gedämmt. Wichtig ist aber der Wandabstand. Die warme Abluft muss zirkulieren können und darf nicht direkt auf eine kalte Außenwand treffen (Kondenswasser Gefahr). Der Raum selbst muss nach dem Saunieren gut gelüftet werden können.
Der beste Ort für deine Sauna ist…
… der Ort, der zu deinen Prioritäten und den technischen Gegebenheiten passt.
Es gibt nicht den EINEN perfekten Ort. Beim Planen einer Sauna zu Hause ist das eine ganz individuelle Abwägung:
- Der Keller bietet das größte Potenzial für ein echtes Wellness-Paradies, erfordert aber die meiste Planung bei der Lüftung.
- Das Badezimmer ist die pragmatischste und oft günstigste Lösung, wenn der Platz reicht und gute Belüftung gegeben ist
- Der Wohnraum ist ideal, um ungenutzte Zimmer aufzuwerten, erfordert aber Kompromisse bei Geräuschen und Gerüchen.
- Gibt es andere Alternativen? Klar, und zwar die Gartensauna. Wenn es, aus welchen Gründen auch immer, mit der Innensauna zu Hause nichts wird, kannst du auf eine Gartensauna setzen. Diese sind extra für den Außenbereich gebaut und ermöglichen neue Arten des Saunierens, wie bspw. mit einem klassischen Holzofen. Zur Gartensauna findest du in unseren Beiträgen „Fasssauna, Cube oder klassisch: Welche Saunaform passt in deinen Garten?“ und „Fasssauna und Saunahaus: Wellness im eigenen Garten“ weitere Informationen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Brauche ich für eine Heimsauna eine Baugenehmigung?
In der Regel benötigst du für eine Innensauna keine Baugenehmigung, da sie wie ein Möbelstück behandelt wird. Ausnahme: Wenn du größere Umbauten an der Statik, Wänden oder der Elektrik vornimmst. Bei Mietwohnungen musst du jedoch zwingend die Erlaubnis des Vermieters einholen, besonders wegen des Starkstromanschlusses.
Was kostet eine Sauna an Strom pro Nutzung?
Kann ich eine Sauna auf Laminat oder Parkett stellen?
Theoretisch ja, aber es ist nicht ideal. Holz- und Laminatböden können durch Temperaturschwankungen arbeiten oder durch Feuchtigkeit aufquellen. Wir empfehlen dringend, zumindest den Bereich unter der Sauna und im Ausstiegsbereich zu fliesen oder eine Bodenschutzplatte zu verwenden. Teppichboden ist aus hygienischen und brandschutztechnischen Gründen absolut ungeeignet.
Wie viel Platz brauche ich minimal für eine Sauna?
Für eine sitzende Person solltest du mit einer Grundfläche von mindestens 1,5 x 1,5 Metern rechnen. Wer liegend entspannen möchte, benötigt mindestens 2,00 Meter in der Breite einer Wand. Für sehr kleine Räume gibt es spezielle Raumspar-Saunen oder Infrarotkabinen, die bereits ab ca. 1 m² funktionieren.
Wie verhindere ich Schimmel im Saunaraum effektiv?
Die „Goldene Regel“ lautet: Lüften, lüften, lüften. Nach jedem Saunagang muss die Feuchtigkeit aus der Kabine und dem Raum raus. Ideal ist ein Fenster zum Stoßlüften. In fensterlosen Räumen (z. B. Keller) ist eine mechanische Be- und Entlüftungsanlage oft unumgänglich, um die feuchte Luft sicher nach draußen zu transportieren.
Kann ich die Sauna selbst aufbauen oder brauche ich einen Profi?
Das hängt von der Bauweise ab. Viele moderne Heimsaunen (besonders sogenannte Elementsaunen in Systembauweise) sind so konzipiert, dass sie von zwei Personen mit etwas handwerklichem Geschick selbst aufgebaut werden können – ähnlich wie ein großer Kleiderschrank. Bei massiven Blockbohlensaunen oder Maßanfertigungen ist oft ein Montageservice ratsam. Wichtigste Ausnahme: Den Anschluss des Saunaofens an den Starkstrom (400 V) darfst du niemals selbst vornehmen! Hier ist aus Sicherheits- und Versicherungsgründen zwingend ein zertifizierter Elektriker erforderlich.










